Planung

Was ist überhaupt eine Planung und welche Strategien gibt es?

Sie beschreibt die menschliche Fähigkeit, sich Gedanken zu machen, wie man ein bestimmtes Ziel erreichen kann. Manche Menschen können dies besonders gut (üben dies vielleicht sogar im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit aus), manche weniger gut und manche versuchen es erst gar nicht bzw. scheuen sich vor dem Aufwand.

Je nachdem, wie Du die Sache siehst, kannst Du überlegen, ob Du:

  • so risikofreudig bist und einfach (fast) planlos loswanderst,
  • selber planst, bevor Du loswanderst oder
  • andere für Dich planen lässt.

Keine Angst, Du musst Dich jetzt nicht für eine dieser 3 Strategien entscheiden. Ich selbst bevorzuge einen gesunden Mix aus allen 3 Strategien. 😊
Jede dieser Strategien hat Vor- und Nachteile, die ich Dir weiter unten gerne näherbringe.

Planung

Was sollte nach einer Planung alles geklärt sein?

  1. Welches Ziel verfolgt die Wanderung überhaupt?
    Dies hat wesentlichen Einfluss auf die Streckenführung: Wird es eine Wanderung zu besonderen Orten (beispielsweise Sehenswürdigkeiten), ist es eine Jagd nach bestimmten Stempelstellen (siehe beispielsweise Projekt „Harzer Wandernadel“), ist es eine fremdorganisierte Wanderung (siehe beispielsweise „AdventureWalk“) oder wird einfach nur ein Ort oder eine Region neu erschlossen? Ist dieses Ziel auch für andere interessant?
    Ist es ein Projekt mit vielen Einzelwanderungen, ein einzelner Wettstreit mit anderen Wanderern oder gar eine Serie davon oder sind es eben nur Wanderungen an einem Urlaubsdomizil? Ist es gar eine Mehrtages-Wanderung mit zu organisierenden Übernachtungen?
  2. Wer wandert alles mit?
    Die Fähigkeiten (beispielsweise die Ausdauer) der einzelnen Wanderer sollten grob bekannt sein, sodass es auch für alle Beteiligten passt und unterwegs keine Unlust oder Frust entsteht oder gar ein Abbruch der Wanderung droht. Es soll allen Spaß machen!
    Es muss natürlich auch geklärt sein, ob die potenziellen Mitwanderer zum festgesetzten Termin auch können (und wollen –> der innere Schweinehund kann fies sein, aber manchmal sorgt hierfür auch ein Gruppenzwang für Abhilfe!).
    Arbeitsteilung hilft: Gibt es einen guten Streckenplaner, einen Top-Essensversorger und einen lustigen Unterhalter/Motivator für langgezogene unspektakuläre Streckenabschnitte?
  3. Wie lang ist die Gesamtstrecke?
    Die Anzahl der Gesamt-km sollte vorher festgelegt werden, damit allen klar ist, worauf sie sich einlassen. Man sollte hierbei auch schon einen Puffer für Abweichungen (weil man sich beispielsweise verirrt hat oder Umwege gemacht werden müssen) mit einplanen.
  4. Mit welcher durchschnittlichen Geschwindigkeit soll gewandert werden und gibt es Pausen?
    Das Tempo bestimmt zuzüglich der Summe der Pausenzeiten die Gesamtdauer der Tour. Jeder hat sein individuelles Wandertempo, Anpassungen sind gefragt. Wie viele Pausen soll es geben, nach wie vielen km oder Stunden? Auch darüber sollte jeder Bescheid wissen, damit klar ist, wann man frühestens wieder zu Hause ist. Und das optimistisch gesehen ohne Zwischenfälle. Was sind geeignete Pausenplätze? Wird sogar Gastronomie gewünscht?
  5. Wie anstrengend ist die Wegstrecke und gibt es Besonderheiten?
    Sind besonders viele Höhenmeter zu schaffen oder sind es kilometerlange „mentale“ Strecken einfach nur gerade aus auf einem Feldweg oder gar auf der Straße. Wie ist also der Weg beschaffen, Asphalt, Strand, Waldwege, Schotterpisten? Trifft man auf eine Fähre, gesperrte Militärgebiete, Moore, Dickicht, zugewachsene Wege, nicht begehbare Betriebsgelände,…)
  6. Wer muss was mitbringen?
    Gibt es Verantwortliche für die Verpflegung? Wissen alle Beteiligten, dass sie vielleicht Kopflampen mitbringen müssen. Ist Geld für Gastronomie und Fähren mitzubringen. Wer hat Verbandszeug dabei? Und die Wanderkarten, Powerbanks,…
    Hat jeder dem Wetter angepasste Kleidung (beispielsweise Regenjacke, Sonnenbrille, Cape) dabei?
  7. Wenn übernachtet werden muss, wer kümmert sich drum?
    Bei erforderlichen Übernachtungen nimmt die Planung natürlich noch größere Dimensionen an. Wie soll für welche Kosten wo übernachtet werden?

1. Strategie:
(Fast) Planloses Einfachdraufloswandern

Diese Strategie kann schief gehen, muss aber nicht. 😯

Das eine Szenario ist, dass man sich verirrt oder immer wieder auf Hindernisse stößt, die Wanderung zu kurz, zu lang, zu langweilig oder zu anspruchsvoll wird. Unlust und vielleicht sogar Frust kommt auf und es kann sein, dass man etwas Lust am Wandern verliert und sich für das nächste Mal mächtig motivieren muss.

Labyrinth
Ein Labyrinth von Wegen kann Dich herausfordern...

Es besteht aber auch die Chance, dass gerade so eine Wanderung zum vollen Erfolg wird, weil sie spannend war, die Wanderer neue Grenzen überwinden lässt, neue Strecken erschlossen wurden, das Ungewisse einen gewissen Reiz erzeugt hat und die Abenteuerlust geweckt wurde. Du stößt vielleicht auf Orte, zu denen Dich eine vorherige Planung nie hingeführt hätten.

Wegweiser
Entscheide Dich bitte jetzt!

Tipps:
Sind mehrere Wanderer beteiligt, kann man auch ein Spiel daraus machen. Jeder Wanderer ist einmal der Reihe nach dran und darf an einem frei wählbaren Punkt (beispielsweise an Wegkreuzungen) festlegen, in welche Richtung die Wanderung weitergehen soll. So sind alle Wanderer an der „Streckenplanung“ aktiv beteiligt und dadurch können interessante Wanderungen entstehen. Man kann im Nachgang auch bei einem gemütlichen Beisammensein auswerten, wessen Entscheidungen die besten waren.
Ich unternehme gerne solche Wanderungen, um beispielsweise an Urlaubsorten die Region zu erkunden. Eine kleine Vorplanung sollte aber trotzdem stattfinden: entsprechende Bekleidung, Proviant, Geld, Handy mit App zur Standortbestimmung. Man weiß ja nicht, wohin es einen verschlägt…

Deine Tour kannst Du auch mit einer App aufzeichnen und vielleicht wird ja diese gelungene „Pilot-Tour“ zu einer empfehlenswerten Wanderung zur Wiederholung zu einem späteren Zeitpunkt oder für andere?! Du kannst zum Inspirator für andere werden!

2. Strategie:
Wanderung selbst planen

Das Planen einer Wanderung macht Dir Spaß und selbst der Aufwand schreckt Dich nicht davon ab? Dann hast Du alles selbst in der Hand, eine tolle Wanderung zu planen. 😉  Berücksichtige dabei die oben aufgeführten Punkte 1 bis 7.

Wanderkarte
Die 6 Karten für die Harzer Wandernadel

Nutze die technischen Möglichkeiten! Ich will Dich nicht davon abbringen mit Wanderkarten zu hantieren, aber die digitale Welt bietet gut funktionierende Alternativen. Ich nutze Software, mit der ich am heimischen PC oder im Urlaub auf dem Laptop meine Wanderungen in Ruhe planen kann. Diese stehen mir dann auf meiner Handy-App zur Verfügung. Meine Empfehlung: Das Weltpaket von komoot für einmalig 29,99 €.

komoot
Unterwegs mit komoot

Tipp:
Weil man beispielsweise im Wald oder von den Funkwellen an bestimmten Orten einfach nicht erreichbar ist, bieten die meisten solcher Apps auch die Möglichkeit, die Tour herunterzuladen, sodass sie offline zur Verfügung stehen. Das schöne an dieser Softwarelösung ist auch, dass Du Deine Wanderung mit Bildern dokumentieren kannst und am Ende ein kleines Präsentations-Video bekommst, dass Du herunterladen und an Deine Freunde verteilen kannst.

Hier folgt noch ein Video, indem ich Dir mal kurz demonstrieren will, wie ich eine Wanderung mittels der Software-Lösung von komoot plane.

3. Strategie:
Wanderung planen lassen

Diese Strategie ist die bequemste, Du kannst Dich entspannt zurücklehnen. 👍
Du kennst Jemanden, der die Planung gerne übernimmt? Dann quäle Dich nicht selber, vielleicht macht es Dir ja sowieso gar keinen Spaß. Damit gibst Du aber auch Deinen Einfluss auf die Wanderung ab, das muss Dir bewusst sein. Es sei denn, es ist ein guter Verwandter/Bekannter, der Deine Wünsche akzeptiert und in der Planung berücksichtigt.

Planer
Wer kann gut planen?

Wandern hat sich seit einigen Jahren gut etabliert und aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Events auch zu einer Einnahmequelle entwickelt. Der Mensch gruppiert sich gern und viele Menschen wollen sich bei dieser Betätigung mit anderen messen.
Nutze diese Möglichkeit und melde Dich einfach mal zu so einem Event an. Der große Vorteil für Dich dabei ist: Für einen Startbetrag/eine Anmeldegebühr bekommst Du viel geboten und musst selber nur noch Deine individuellen Vorbereitungen (wie Anreise, Bekleidung und Ausrüstung) tätigen.
Schau Dich mal auf meiner Website bei „Projekte und Events“ um, vielleicht findest Du etwas Passendes. 

Event-Vorteile:

  • Die Strecke steht fest, ist gesichert und zumeist gut markiert, sodass Du Dich eigentlich nicht verlaufen kannst. Aber Du bist ja auch nicht alleine unterwegs und kannst Dich an anderen orientieren, dass schließt allerdings ein gemeinschaftliches Verlaufen aber auch nicht ganz aus 😀.
    Tipp: Die Organisatoren bieten auch zumeist die Möglichkeit an, die Strecke beispielsweise als GPX-Datei herunterzuladen, die Du in Deine Software importieren kannst. So hast Du die totale Kontrolle und kannst unterwegs auch anderen helfen!
  • Du weißt vorab, worauf Du Dich einlässt: Gesamt-km, Höhenmeter, Streckenverlauf, Sehenswertes, organisierte Pausenpunkte, aber auch mögliche Ausstiegspunkte.
  • Es gibt so genannte Versorgungs- bzw. Verpflegungspunkte an denen Du pausieren und auftanken kannst.
Verpflegungspunkt
Versorgungspunkt während eines Events
  • Für Notfälle gibt es Telefonnummern für eine medizinische Versorgung.
  • Du triffst Gleichgesinnte und trittst zwangsläufig in einen Erfahrungsaustausch. Daraus kann sich auch mehr entwickeln…
Ziel
Aus Gleichgesinnten werden Freunde...
  • Deine Leistung wird vom Veranstalter geehrt: Du erhältst zumeist eine Urkunde und Medaille, Leistungsabzeichen, manchmal sogar einen Pokal für eine besondere Leistung oder einen namenhaften Titel, beispielsweise „Wanderkönig“, „Wanderkaiser“, „Lokal-Matador“, „Insel-Held“. Die Anerkennung aus dem Kreise Deiner Verwandten/Bekannten ist Dir gewiss und vielleicht kannst Du dadurch sogar andere begeistern!
Urkunden-Pokal
Urkunden, Medaillen, Pokale...