Rucksack

Wozu einen Rucksack?

Ein guter Rucksack verstaut all das, was Du für eine Wanderung benötigst. Mittlerweile gibt es allerdings eine riesige Auswahl an Herstellern, Modellen und Funktionalitäten, da kann man schnell den Überblick verlieren. Konzentriere Dich auf das Wesentliche!

Damit steht fest, dass das Fassungsvermögen (Volumen in Litern ausgedrückt) vom Umfang Deiner Wanderung abhängt. Es kann durchaus sein, dass Du Dir im Laufe der Zeit sogar mehrere Rucksäcke in unterschiedlichen Größen anschaffst.

Spare bei der Anschaffung eines Rucksacks nicht am falschen Ende!

Rucksack Vorderansicht

Was ist beim Rucksack alles zu berücksichtigen?

Auf die folgenden Anforderungen solltest Du bei der Auswahl eines (Tages-)Wander-Rucksacks achten:

  • Ausreichendes Fassungsvermögen

    Der Rucksack muss groß genug sein, damit alles reinpasst. Für Tages-Wanderungen sollten es beispielsweise mindestens 20 Liter sein.
    Tipp: Lege Dir mal alles bereit, was Du für eine Deiner typischen Wanderung planst und versuche das Volumen in Liter zu ermitteln. Schlage auf diesen Literwert noch einmal 20 % als Reserve drauf, dann bist Du auf der sicheren Seite.
    Viele Modelle bieten seitliche Kompressionsriemen.
    Achte neben dem Fassungsvermögen auch auf die Länge des Rucksacks, ob er also auch gut zu Deinem Rücken/zu Deiner Anatomie passt. Menschen haben nun mal unterschiedliche Proportionen und es gibt nicht umsonst Männer- und Frauenmodelle.
    Achte auch schon auf das Eigengewicht des Rucksacks, liegt oft schon bei 1 kg.

Hauptfach mit Zusatzfach
20-Liter-Hauptfach mit von oben zu öffnenden Nebenfach
  • Aufteilung und Zusatztaschen
    Normalerweise reicht für Tages-Wanderungen 1 Hauptfach völlig aus. Innerhalb des Hauptfaches sollte es aber noch Netztaschen geben, um beispielsweise eine Trinkblase zu verstauen.
    Was nicht reinpasst oder besser, was Du schnell mal haben möchtest, ohne den Rucksack absetzen zu müssen, kann ich zusätzlichen Taschen außen am Rucksack untergebracht werden. Dazu zählen beispielsweise elastische Taschen an der Vorderfront, seitliche Netztaschen für Flaschen und von oben öffenbare Tasche. Taschen an einem Hüftgurt sind super (siehe auch nächster Punkt). Größere Rucksäcke haben ein überlappendes Deckelfach.
Gurtsystem und Zusatztaschen
Ausgeklügeltes Gurtsystem und Zusatztaschen
  • Optimaler Tragekomfort
    Je nachdem, wie viel Ausrüstung Du mitnimmst, können einige kg an Gewicht zusammenkommen. Denke daran, Deinen Körper (speziell Schultern und Rücken) langsam daran zu gewöhnen!
    Achte deshalb auf breite und gut gepolsterte Tragegurte. Die Längenverstellung sollte auch für Deine Rückenlänge ausreichen. Hüft- und Brustgurte sind sehr hilfreich.
    Die Schnallen sollen stabil und gut handhabbar sein, beispielsweise von der amerikanischen Firma DURAFLEX.

    Tipp:
    Suche nach Modellen mit gepolsterten Hüftgurten und seitlichen Taschen für beispielsweise Schlüssel, Taschentücher, Motivations-Bonbons. Bei manchen Modellen sind die Hüftgurte auch abnehmbar.
    Es gibt sogar Brustgurte mit integrierter Notsignalpfeife, achte aber auf jeden Fall darauf, dass der Brustgurt höhenverstellbar ist.
    Ein oben angebrachter Tragegriff erleichtert das Tragen des Rucksacks, wenn er mal nicht auf dem Rücken transportiert wird.
Rucksack Rückansicht
Rucksäcke mit unterschiedlichem Tragekomfort
Brustgurt mit Notsignalpfeife
Höhenverstellbarer Brustgurt mit Notsignalpfeife
  • Rückenbelüftung
    Achte auf ein gute Vorkehrungen zur Belüftung (gepolsterte Abstandshalter, Stahlkonstruktionen mit gepolsterten Rückenplatten) Deines Rückens. Nichts ist schlimmer, wenn der Rucksack bei hohen Außentemperaturen an Dir klebt und Dich dadurch zusätzlich aufheizt. Klar, man könnte den Rucksack auch mal vor dem Bauch tragen, bis der Rücken wieder abgetrocknet ist, dies ist aber keine Dauerlösung. Das mache ich maximal, wenn ich etwas im Rucksack suche und nicht stehen bleiben will.
    Die Hersteller sind mittlerweile sehr kreativ, besonders bei der Bezeichnung ihrer Rückenbelüftungssysteme, beispielsweise Airstripes, AerVent.
Rückenbelüftungssystem
Rückenbelüftungssystem AerVent
  • Wetterschutz
    Um das Eindringen von Wasser (Regen, Feuchtigkeit) zu verhindern bzw. zu vermindern, gibt es verschiedene Ansätze. Es gibt absolut wasserdichte Rucksäcke aufgrund der verwendeten Materialien, das bezahlst Du dann aber auch entsprechend.
    Ich nehme an, Du hoffst nicht auf Regen, aber rechnest auch mal mit ihm. Dafür genügt auch eine Regenhülle, die sich zumeist in einer Bodentasche befindet (manchmal sogar abnehmbar ist) und von außen schnell zugängig ist. Für den Rucksack selber reicht dann auch Nylon als Material.‘

    Tipp:
    Es gibt beispielsweise RAINXPERT, bei dem ein Beschichtung mit mikroskopischen Poren fest am Außenmaterial laminiert wird. Die Porengröße ermöglicht das Entweichen von Wasserdampf und verhindert das Eindringen von Wassertropfen. Diese Technologie bietet einen gewissen ersten Schutz.
    Achte auf eine gute Qualität der Reißverschlüsse, beispielsweise YKK (bekannt für außergewöhnliche Qualität und lange Nutzungsdauer).
Abnehmbare Regenhülle in Bodentasche
Abnehmbare Regenhülle in Bodentasche
  • Trinksystembefestigung
    Dein Wasservorrat in Form einer Trinkblase sollte gut in Deinem Rucksack verstaubar sein. Dafür sollte der Rucksack über eine Aufnahme (Netzfach) in Deinem Hauptfach, eine Befestigung zum Aufhängen, einen Durchlass für den Trinkschlauch und äußere Führungsösen besitzen.
Trinksystembefestigung
Trinksystembefestigung
Trinkschlauchführung mit Durchlass
Trinkschlauchführung mit Durchlass
  • Sicherheit
    Um besser von hinten gesehen werden zu können, sollte Dein Rucksack schon über integrierte Reflektoren verfügen.

  • Trekkingstöckehalterung
    Wenn Du Trekkingstöcke nutzt, dann solltest Du auch auf eine entsprechende Halterungen am Rucksack achten.

Die meisten Empfehlungen treffen auf Rucksäcke für Tages-Wanderungen zu, aber natürlich auch auf Rucksäcke für Mehrtages-Wanderungen. Allerdings musst Du hierfür mit noch mehr Volumen kalkulieren und bei den Aufteilungen und weiteren Befestigungsmöglichkeiten mehr Optionen checken.

Abschließender Tipp:

Dein Tragegefühl ist entscheidend!
Gehe zum Händler Deines Vertrauens und probiere den Rucksack mit seinen Verstellmöglichkeiten aus. Bedenke dabei, dass Du vielleicht beim Wandern aber auch etwas mehr anhast als beim Einkaufen.
Wenn Du im Online-Shop kaufst, dann hast Du 14 Tage Zeit zum „Anprobieren“ und Zurücksenden. Diese Vorgehensweise ist aber nicht sehr nachhaltig, recherchiere also vorher etwas genauer!

Meine Empfehlungen

Zajo Ortler 20 Backpack

Diesen 20-Liter-Rucksack beschreibe ich ausführlich in meinem Video und die obigen Bilder stammen auch von ihm. Er begleitet mich nun schon 2 Jahre auf meinen Tages-Wanderungen und was soll ich sagen: Er begeistert mich mit seiner Funktionalität immer wieder aufs Neue.
Es gibt ihn in 2 Farben: Black (wie abgebildet) und Deep Lagoon

Tipp:
Dieser Rucksack eignet sich aufgrund seiner Kürze auch für kurze Rücken, beispielsweise für Kinder oder kleine Frauen.